Nicht vielen Menschen ist
es in der Zeit des Nationalsozialismus gelungen, Verhaftung, schwerer
Folter und ständiger Todesangst so
standzuhalten wie Leopold Engleitner. Der gebürtige Salzburger und
Wehrdienstverweigerer gab auch unter grausamen und entwürdigenden
Bedingungen in Gefängnissen und Konzentrationslagern seine religiösen Überzeugungen
und Grundsätze nicht auf.
Die von Bernhard Rammerstorfer mit hervorragenden Detailkenntnissen verfasste
Biografie „Ungebrochener Wille“ vermittelt die dunkelsten und immer noch zutiefst verstörenden
Unmenschlichkeiten der Konzentrationslager samt Zwangsarbeit.
Das Werk ist ein Markstein in der Berichterstattung über die Schrecken
des Nationalsozialismus. Sie eröffnet einen historisch legitimen,
von einem Zeitzeugen getragenen Einblick in das Leben eines ungewöhnlichen
Menschen.
Der Autor konnte ein ganz besonderes Naheverhältnis zu Leopold Engleitner
gewinnen und so schildert er den unbeirrbaren Widerstand dieses aus einfachsten
Verhältnissen stammenden Mannes mit einer Sprache, die unweigerlich
zu einer bewegenden Anteilnahme führt.
Was wir aus dem Buch erfahren, ist die Aufarbeitung von schwer fassbaren
Gräuel und Untaten, die Menschen einander antun können. Aber
es ist zugleich ein überzeugendes Beispiel dafür, dass es möglich
war, sich aufgrund besonderer charakterlicher Eigenschaften einem Unrechtsregime
zu verweigern.
Die geradezu schmerzhafte Lese-Erfahrung hat auch insofern ihre Wirkung,
als sie uns davor bewahrt, vor den nationalsozialistischen Verbrechen – aus
welchen Gründen immer – die Augen zu verschließen.
Ich wünsche dem Buch viel Aufmerksamkeit im In- und Ausland!
Dr. Heinz Fischer
Bundespräsident der Republik Österreich |
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