„Ungebrochener Wille“
Der außergewöhnliche Mut eines einfachen Mannes – Leopold Engleitner, geb. 1905


Das Buch enthält fast 60 Jahre lang verschollene Briefe Engleitners aus der Gefangenschaft, Originalprotokolle aus den 1930er-Jahren und KZ-Tatsachenberichte aus den Konzentrationslagern sowie beinahe 100 Jahre zurückliegende traumatische Kindheitserlebnisse.

Eine berührende Kurzbiografie des deutschen Kriegsdienstverweigerers Joachim Escher zeichnet ein noch genaueres Bild jener Zeit.









Vorwort von Dr. Heinz Fischer, Bundespräsident der Republik Österreich

Als Leopold Engleitner 9 Jahre alt war, trug sich in seinem Heimatort ein Ereignis von welthistorischer Bedeutung zu, das zum Ersten Weltkrieg führte.
Obwohl Engleitner und der 16 Jahre ältere Adolf Hitler im gleichen österreichischen Bundesland (Oberösterreich) und im selben Kulturkreis aufgewachsen sowie im gleichen Schulsystem unterrichtet worden waren, entwickelte Engleitner völlig konträre Überzeugungen. Während Adolf Hitler zum Leidwesen von Millionen zum menschenverachtenden Massenmörder wurde, widmete Leopold Engleitner sein Leben dem Frieden und ließ sich davon selbst angesichts des Todes nicht abbringen.

Der einfache Bauernknecht brachte den außergewöhnlichen Mut auf, seinem Gewissen zu folgen und den Dienst in Hitlers Armee zu verweigern. Er grüßte nicht mit „Heil Hitler!“. In drei Konzentrationslagern ertrug er unbeschreibliches Leid und magerte auf 28 Kilo ab. Nichts und niemand konnte seinen Willen brechen. Eine Unterschrift hätte genügt und er wäre frei gewesen, aber er gab seine religiöse Überzeugung als Zeuge Jehovas nicht auf. Nie verlor er seinen Optimismus. Engleitner kaufte sich im KZ sogar einen Koffer für die unmöglich scheinende Heimreise.

Nach dem Krieg wurde er jahrzehntelang ausgegrenzt und verachtet. Mit unerschütterlichem Gottvertrauen bewältigte er ein Leben voller Ablehnung und ließ sich die Lebensfreude nicht rauben. Engleitner ist jetzt der älteste Überlebende der KZ Buchenwald, Niederhagen und Ravensbrück.
Eine außergewöhnliche Freundschaft verhalf ihm zu einer unerwarteten Rehabilitierung.
Im hohen Alter begann der älteste bekannte KZ-Überlebende weltweit eine erstaunliche Tätigkeit als Zeitzeuge gegen das Vergessen und reiste zwischen 1999 und 2007 mehr als 82.000 Kilometer durch Europa und die USA.. Das entspricht einer Distanz von mehr als zwei Erdumrundungen. Tausenden von jungen Menschen führte er an Schulen und Universitäten, darunter die Columbia University und die Stanford University, die schrecklichen Auswirkungen totalitärer Regime und negativem Gruppenzwang vor Augen. Mit seiner Lebensgeschichte sensibilisiert er die Jugend, bei Unrecht nicht zu schweigen und vermittelt die hohe Bedeutung von Toleranz und Menschlichkeit für den Frieden.

„Blendend recherchiert und handwerklich perfekt, gelingt es Rammerstorfer einfühlsam die Geschichte eines Menschen zu zeichnen, der das gesamte 20. Jahrhundert erlebt hat.“
Univ.-Prof. Dr. Walter Manoschek, Politologe, Universität Wien

Leopold Engleitner steht wegen seiner Standhaftigkeit auf einer Stufe mit Franz Jägerstätter. Beide folgten ihrem Gewissen und weigerten sich, in Hitlers Armee zu dienen. Dass nach Jahrzehnten auch Engleitners mutige Haltung öffentlich bekannt wurde, ist dem beispiellosen Einsatz von Bernhard Rammerstorfer zu verdanken.
Dr. Andreas Maislinger, Politologe, Gründer des Österreichischen Gedenkdienstes

Über den Autor:
Auf Basis intensiver Recherchen während der letzen 14 Jahre dokumentierte Bernhard Rammerstorfer Engleitners Leben in diversen schriftlichen und filmischen Werken, die in mehreren Sprachen und Ländern erschienen. Rammerstorfer referierte mit Engleitner an Schulen, Universitäten und Gedenkstätten in Europa und in den USA, darunter die Columbia University und die Stanford University.

Buchdaten:
448 Seiten, 189  Bilder, Pappband
ISBN 978-3-9502462-2-3

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Zuletzt aktualisiert am 10. 1. 2017
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